Pan Tadeusz oder Die letzte Fehde in Litauen by Mickiewicz Adam

Pan Tadeusz oder Die letzte Fehde in Litauen by Mickiewicz Adam

Autor:Mickiewicz, Adam
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: (Privatkopie)
veröffentlicht: 2010-02-03T05:00:00+00:00


»O Polenblut!« rief Robak voll Rührung aus und schloß

Ihn stürmisch in die Arme – »ächter Soplicasproß!

Ja, dir wies der Himmel die Bestimmung zu,

Des Bruders Sünden zu tilgen, des Flüchtlings ohne Ruh'!

Ich kannte deinen Werth – ich mußte dich immer ehren,

Nun aber lieb' ich dich, als wenn wir Brüder wären!

Noch ist's nicht Zeit, zu marschiren – wir machen nur Alles bereit,

Ich selbst bestimme den Ort, verkünd' euch auch die Zeit.

Der Czar hat an Napoleon Boten geschickt, – begehrt,

Den Frieden zu erhalten, der Krieg ist nicht erkärt.

Dem Prinzen Joseph aber sagte Herr Bignon,

Einer von den Räthen des Kaisers Napoleon,

Daß die ganze Verhandlung resultatlos endet, –

Es kommt zum Krieg! Der Prinz hat mich auf Kundschaft gesendet,

Erklärte, er wolle die Lithauer in Bereitschaft finden,

Um, wenn Napoleon kommt, sogleich ihm zu verkünden,

Daß sie zum Schwesterland, zur Krone wollen gehören

Und die Erneuerung des polnischen Reichs begehren.

Käm's doch nur mit dem Grafen inzwischen zur Einigung!

Er ist ein Phantast, ein Kauz, doch ist er redlich, jung, –

Ein guter Pole – so Einer thut Noth in solchen Dingen:

In Revolutionen wirkt man gar viel mit Sonderlingen!

Ich weiß es aus Erfahrung: selbst Narren sind von Bedeutung,

Wenn sie nur ehrlich sind und unter weiser Leitung.

Er ist Magnat – hat mit der Schlachta viel Verkehr,

Schlägt er nur los, so greift der ganze Bezirk zur Wehr;

Man kennt ihn als reich – so wird sich jeder Schlachcic sagen:

Die Sache ist sicher, wenn solche Herrn sich zu ihr schlagen.

Ich eile gleich zu ihm.« – »Er mache den Anfang«, gab

Der Richter zurück, »er komme hierher und bitte mir ab;

Ich führ' ein Amt, ich bin der Ält're von uns Beiden!

Und den Proceß – den mag ein Schiedsgericht entscheiden.«

Der Bernhardiner hat schon die Thüre zugeschlagen.

»Nun, Glück auf den Weg!« ruft Jener.



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